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Ich hab‘ Pipi in den Augen!

Posted by azido - 27. Januar 2015 - Fahrrad, Spenden, Twitter
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Seit ich beschlossen habe, meinen steinalten Körper wieder einigermaßen in Form zu bekommen (122 Kilo bei 1,85 Körpergröße waren einfach zu viel), beanspruche ich mein Fahrrad so sehr, dass es im Grunde alle zwei Monate irgendein Wehwehchen hat. Ich fahre damit täglich zur Arbeit und zurück und radle darüberhinaus, sofern es Familie, Zeit und Schweinehund zulassen, alle paar Tage zwischen 30 und 40 Kilometer durch den Park auf der Jagd nach Enten.

Dass dies dem Rad nicht wirklich zuträglich ist, nachdem es schon mehr als 8 Jahre auf dem Buckel hat, war zu befürchten. Mittlerweile habe ich schon beide Felgen, das Ritzel hinten, die Sattelstange, das Tretlager, die Pedale, die Kette und den Lenker austauschen müssen, um überhaupt noch fahren zu können.

Irgendwann war dann klar, es muss trotzdem ein neues Rad her, das den gestiegenen Anforderungen gerecht wird. Aber hier muss ich dem geneigten Leser offenbaren, dass ich nicht gerade mit einem üppigen Geldvorrat ge- äh.. segnet bin, zumal der Umzug vom Wohnklo in die Terrorzelle auch Unsummen an Kosten verschlang. Also blieb nur sparen.

All meine Hoffnungen richteten sich auf Weihnachten ein – konnte ich da doch den beteiligten Familienmitgliedern im Voraus schon den Wunsch nahelegen, mich in diesem Jahr nicht mit Gegenständen zu beglücken, die mich sicherlich auch erfreuen würden, aber für meinen Plan nicht hilfreich sind.

Natürlich konnte man nicht erwarten, dass da so viel zusammen kommen würde, dass ich nach den Feiertagen sofort mit dem Kauf loslegen könnte. Also dachte ich mir, dass ich dann eben selber noch eine ganze Weile lang jeden übrigen Cent auf die Seite legen und das Fahrrad eben warten muss.

Nun hat der Homo Sapiens an sich ja die Angewohnheit, dem Zeitpunkt seines Hineinstolperns in diese Welt jährlich rituell mit einer Art Feier zu huldigen, und auch zu diesem Zweck werden oftmals Opfergaben, sexuelle Gefälligkeiten und/oder  finanzielle Zuwendungen dargeboten. So auch bei mir und auch dieses Jahr wieder. Und auch zu diesem Anlass wurde von der lieben Verwandschaft heute wieder Bares überreicht, welches mir das Ziel in etwas greifbarere Nähe rückte.

Was ich bis dato allerdings nicht ahnte: Meine geliebte Frau und Hüterin meiner beiden Rentenversicherungen genannt Kinder hat hinterrücks (also hinter meinem Rücken, logisch, oder?)  bekannte und unbekannte Menschen auf Twitter über meine Lage aufgeklärt und über das Internet eine Sammlung von Spenden organisiert. Auch sie war in dem Glauben, dass sie damit nicht unbedingt viel bewirken kann, aber die Möglichkeit in Betracht gezogen, dass dadurch eventuell der eine oder andere Euro zusammenkommt und so den Kauf meines Wunschfahrrades beschleunigen könnte.

Zwei Wochen lang konnte sie dies erfolgreich vor mir geheimhalten – da können Sie mal sehen, wie gut Geheimnisse bei Frauen wirklich aufgehoben sind – und zum heutigen Tag durfte sie dann endlich mit stolzgeschwellten Brüsten vor meiner Nase herumwedeln, während sie mir das Ergebnis präsentierte:

Stolze 320,50 Euro sind zusammengekommen! (Anmerkung: während ich diesen Text schreibe, sind es bereits 401,99 Euro!) (Update um 22:30 Uhr: 520 Euro!!)

SO VIEL GELD VON SO VIELEN MENSCHEN, VON DENEN ICH DIE MEISTEN QUASI NUR ONLINE KENNE ODER SIE GERADE NUR 1-2 MAL LIVE GETROFFEN HABE!!!

Das ist wirklich überwältigend! Ich weiss gar nicht, was ich dazu noch schreiben oder sagen soll, ausser: Danke, Danke, Danke für jeden einzelnen Cent, den Sie zu geben bereit waren! Danke an meine Frau für diese wundervolle Idee <3

ICH HAB‘ PIPI IN DEN AUGEN!

Ich möchte mich dafür in irgendeiner Form erkenntlich zeigen – oder wenigstens meinen Respekt für Ihre Spendebereitschaft zollen. Und da kam mir vorhin die Idee: ich werde von jedem einzelnen Spender, soweit bekannt oder eruierbar, den Twitternamen notieren. Egal, wieviel gespendet wurde, ob 10 Cent oder 100 Euro – jede Geste verdient Anerkennung. Wenn ich alle Namen zusammen habe, werde ich eine Klebefolie mit diesen Twitternamen erstellen lassen, und diese wiederum bringe ich am Rahmen des neuen Fahrrades an. So werde ich jederzeit daran erinnert, wer alles dazu beigetragen hat, dass ich auf diesem Rad fahren kann. Gute Idee? Ich finde sie jedenfalls sehr angebracht.

Natürlich wird es dazu auch Beweisbilder geben 😉

Nochmals: vielen, vielen Dank an alle, die mitgemacht und gespendet haben <3

PS: Sie haben von dieser Aktion erst jetzt erfahren und ärgern sich nun, dass Sie nicht dabei sein konnten? Kein Problem! Die Aktion läuft noch bis 31.01.2015 und jede Spende, egal welcher Betrag, ist willkommen und wird mit einer Erwähnung des Twitternamens auf dem Fahrrad honoriert.

Hier können Sie mitmachen: https://www.leetchi.com/c/geburtstag-von-4zido

Fahrrad, Spenden, Twitter

Twitterrätsel

Posted by azido - 27. Mai 2013 - Allgemein
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Welcher bekannte Twitterer verbirgt sich hinter diesem Bild?

20130527_193939

a) Inge Meysel

b) Silvio Berlusconi

c) Herr Tutorial

d) Jorge Walter

e) Ein Stück Bratwurst

g)  Ich weiss es nicht und möchte Mösen

h) da fehlt ein Buchstabe.

Wer die richtige Lösung hat, gewinnt eine mehrmals angebissene Herrensocke.

Es entscheidet das Arbeitslos.

Twitter

Manchmal siegt doch noch die Gerechtigkeit.

Posted by azido - 3. September 2012 - SEMPF zu aktuellem Geschehen
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Guten Abend.

Ich beginne diesen Artikel mit einem Zitat, welches Sie bitte zunächst einmal in vollem Umfang auf sich wirken lassen:

Auch kurze Wortfolgen sind indes einem Urheberrechtsschutz zugänglich, wenn sie sich durch eine fantasievolle Wortwahl oder Gedankenführung von üblichen Formulierungen abheben.

(Zitat entnommen von http://www.jurpc.de/rechtspr/20110187.htm)

Sie sollen das auf sich wirken lassen, nicht einschlafen!

So, warum führe ich dieses Zitat an und was ist geschehen?

Nun, wie es der dumme Zufall so wollte (gibt es eigentlich auch intelligente Zufälle?), stieß ich gestern bei einem recht großen Onlinefeilbieter von Waren aller Art – nennen wir ihn mal MamaSohn – auf ein zu veröffentlichendes Neubuchwerk, dessen Titel frappierende Ähnlichkeit mit dem bestbesternten Tweet eines langjährigen Begleiters auf Twitter hatte.

Dergestalt überrascht widmete ich mich sofort der Beschreibung dieses Buches, in der Hoffnung, ebendieser Twitterer häbe womöglich seinen Einfallsreichtum einem interessierten Verlag unterjubeln können und würde nun nicht mehr aus Mülltonnen fressen und neben Kanaldeckeln schlafen müssen. Doch schon die ersten Zeilen belehrten mich eines Besseren, entdeckte ich dort noch mehr Bekanntes, allerdings von unterschiedlichen Homo Twitterus Sapiens.

Nun sprach ich mehrere dieser Autoren der lustigen Darbietungen darauf an, ob sie denn irgendetwas von der bevorstehenden Veröffentlichung ihrer Werke (Ja, ich nenne sie ganz bewusst so, siehe Eingangszitat) wüssten, und erntete eine Mischung aus Verblüffung und Wut über diese Entdeckung.

An dieser Stelle war mir klar, dass hier etwas ganz und gar nicht mit rechten Dingen zugeht. Sofort schnallte ich mir meinen Robin-Hood-Dildo um, hopste in mein Batsuit und bewaffnete mich mit Neugier und Interesse, um dem bösen Treiben auf den Grund zu gehen:

Ein Mensch – nennen wir ihn mal Hugo Tiefenhütten -, der wohl in irgendeiner Weise Beziehungen zu einem Boulevardblatt hat – nennen wir es mal BLÖD -, macht sich seit November vergangenen Jahres auf einer allseits bekannten Sozialmedienplattform – nennen wir sie mal Gesichtsbuch – den in höchstem Maße zweifelhaften Spaß, Zitate, Sprüche und originelle Satzkonstrukte zu sammeln und sie, mit einem jedem  Menschen mit Sinn für Ästhetik die Zornesröte ins Gesicht treibenden „Design“ dem durchschnittlichen RTL-Zuschauer zur Belustigung zu präsentieren.

Das alleine wäre ja noch tragbar.

Auch dass hier Kalauer dazwischengestreut werden, die schon meinen Sohn mit 10 Jahren nur noch zu einem müden Arschrunzeln animieren, ist ok – betrachtet man die Zielgruppe. Nicht in Ordnung allerdings ist die Tatsache, dass Herr Tiefenhütten sich mangels eigener Fantasie sehr gerne nach Herzenslust bei der Twitterkonkurrenz bedient – selbstverständlich ohne Genehmigung und ohne den Originalverfasser zu informieren oder zumindest zu erwähnen. Aber gut, selbst hier kann man schon mal ein Auge mit einem beliebigen Gegenstand eindrücken und mit dem zweiten darüber hinwegsehen. Dann lacht halt, wenn ihr könnt.

Jetzt hat Herr Tiefenhütten aber ja wie erwähnt Beziehungen zu dieser BLÖD. Und diese wiederum hat Beziehungen zu einem Verlag. Gute Beziehungen, möchte man meinen. Möglicherweise sogar sehr intime, Zungen in Rosettenbereichen sind hier wahrscheinlich nicht ausgeschlossen.

Jetzt dachte sich Herr Tiefenhütten: „Ganze 300.000 Lemminge lachen sich mittlerweile über meinen gestohlenen Content ein Knie ins Ohr – jetzt will ich auch was daran verdienen – wozu mach ich denn die ganze Scheisse hier?“

Also beschloss er, dem Verlag ein Manuskript in die Rosette zu schieben, damit dieser daraus ein Buch formt und dem grenzdebilen Gehirnflatulent auf der Straße, der zu blöd ist, selbst online zu agieren, schnieke 7,99 € dafür abzuluchsen, dass er vielleicht auch mal wieder was zu lachen hat.

Der Verlag wiederum dürfte bei 300.000 tumben Gesichtsbuchfans, die das Ding aus Sympathie möglicherweise auch kaufen, sofort den nächsten Teneriffaaufenthalt vor Augen gehabt haben, und dementsprechend dürfte der Dialog zur Herkunft der Sprüche etwa wie folgt gewesen sein:

„Hahahahaha. haha. Ha. Sehr witzige Sachen stehen da in Ihrem Manuskript! Die sind doch alle -hahahaha, zu komisch, hahahahah – von Ihnen, Herr Tiefenhütten, hahaha, oder? Hahah.“

„Natürlich. Ich habe die alle eigenhändig eingesammelt, die sind mir Abends beim drölften Bier in meiner Stammkneipe nur so aus dem Schädel in mein Notebook geflutscht. Ich musste nur noch mein Copyright drauf machen und fettig is die Soße, wa? Haha.“

„Na dann is ja alles Tutti, hahaha. Tutti Frutti!“

„Ja, das versichere ich Ihnen.“

Nur leider war da gar nix Tutti Frutti. Jetzt mal ernsthaft:

Der Typ hat nachweislich alles bei Twitter eingesammelt, was zwischen heute und vor 2 Jahren als besonders originell und witzig gefeiert wurde, das Ganze mit 08/15 Klosprüchen von vorm Krieg gemischt (entweder, damit es nicht auffällt, oder damit der eingangs erwähnte grenzdebile Leser zwischen den schwierigen Passagen auch mal lachen kann) und wollte das tatsächlich ohne jeden Hinweis auf die eigentlich verantwortlichen Verfasser (und ohne diese in irgendeiner Form am Gewinn zu beteiligen) auf den Markt werfen.

Glücklicherweise hat er aber seine Milchmädchenrechnung ohne Twitter (und, ohne mich großartig selbst loben zu wollen, auch ohne mich) gemacht. Ich bin nämlich flugs zu MamaSohn geglitten und habe im Forum lautstark über diesen kackdreisten Bereicherungsversuch gemeckert. Meiner Gefolgschaft bei Twitter liess ich den Link hierzu zukommen, welche selbigen in Windeseile weiterverbreitete. Die bestohlenen Schreiberlinge bei Twitter taten ihr Übriges dazu. Der Rest wird von unseren Enkeln wohl einst als Shitstorm Galore Deluxe Plus beschrieben werden, denn es hagelte auf MamaSohn sowie der Gesichtsbuchseite des Verlages sofort Entrüstungskanonaden aus allen Rohren.

Nun, spätestens an dieser Stelle möchte ich nochmal auf das Eingangszitat verweisen, denn natürlich wurde seitens der Befürworter dieser Veröffentlichung sowie seitens der weniger enthusiastischen Mitglieder bei Twitter und Gesichtsbuch argumentiert, bei den Sprüchen könne es sich ja wohl kaum um urheberrechtlich schützenswerte Werke handeln, und zudem habe man ja mit der Veröffentlichung bei Twitter einer beliebigen Verwendung zugestimmt.  Allerdings ist das leider (also, für Herrn Tiefenhütten leider) so nicht ganz richtig, wie man an verschiedenen offiziellen Stellen im Internet durchaus erfahren kann. Richtig ist, dass man sich hier in einer Grauzone bewegt, bei der im Einzelfall wohl erst ein Rechtsstreit eine Klärung bringt. Falsch jedoch ist, dass jeder jeden x-beliebigen Tweet bei Twitter einfach nehmen, in ein Buch packen, mit einem eigenen Copyright versehen und dann gegen Zaster veräußern darf.

Auch der Verlag – nennen wir ihn mal Arriva – hat nach über 200 Kommentaren zum Thema Plagiatsversuch des Herrn Tiefenhütten auf seiner Gesichtsbuchpräsenz wohl dann einen Einblick über die zu erwartende Empörungs- und Klagewelle bekommen, sollte dieses Schmuddelprodukt tatsächlich in den Verkauf gelangen – und hat erst mal vorsichtig zurückgerudert.

Aktuell heisst es, man werde mit der Auslieferung erst beginnen, wenn Herr Tiefenhütten sämtliche strittigen Urheberrechtsverletzungen vollständig entkräften kann. Für mich heisst das: Das Buch KANN nicht mehr ausgeliefert werden.

Und so hätten wir an dieser Stelle dann tatsächlich einen Sieg der Gerechtigkeit über die Habgier erreicht. Ich hoffe, das bleibt auch so und werde das Geschehen weiter beobachten und kommentieren.

Bleiben Sie dran.

 

Diebstahl, Plagiat, Twitter, Urheberrecht

Azido über Twitter.

Posted by azido - 17. November 2011 - Gedankenauswurf
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Was ist Twitter für mich?

Twitter ist vor allem eines: komprimierte Selbstdarstellung. Ein Avatar, ein eng bemessenes Feld für eine kurze Selbstbeschreibung, eine Ortsangabe, fertig, los. Im Grunde gilt eine einfache Regel: Du bist, was Du schreibst – und für wen Du das tust. So entsteht ein unglaublich vielfältiger Kosmos aus Charakteren, dargestellt alleine nur durch deren – in 140 Zeichen gepresstem – Output von Worten. Doch wer glaubt, dieser Kosmos sei wirr und chaotisch, der irrt: Es gibt unheimlich viele Rituale, Begrifflichkeiten, Floskeln und Formulierungen, die immer wieder benutzt werden. Beispielsweise isst der typische (Deutsche) Twitterer unheimlich gerne Mett, Nutella und Oreo-Kekse, mag Einhörner, die Regenbögen auskotzen, fragt die anderen Teilnehmer gern, ob sie ihn gerade Fett genannt haben und hat eine Vorliebe für Vodka. Zudem gehört es zum guten Ton, jeden Freitag von Neuem andere Mitglieder zu empfehlen, denen man doch „aus Gründen“ bitte folgen möge. Man könnte sagen, es gibt Regeln, denen sich jeder Twitterer früher oder später zwar nicht unterwirft, aber immerhin anpasst. Warum? Vermutlich, um eine Zugehörigkeit aufzubauen, um „dazuzugehören“, um Gefälligkeit zu erzeugen. Und wozu? Um „Follower“ zu bekommen.

Denn die wichtigste Währung im Universum Twitter hört auf den Namen Follower. Mit denen steht und fällt die von Dir erzeugte und gewünschte Wahrnehmung Deiner Person. Wenn Dich niemand liest, kannst Du genausogut einer Parkuhr von Deinem Tagesablauf erzählen.Oder den genervten Kollegen/Familienmitgliedern/Agentur für Arbeit-Mitarbeitern. Wenn Dich viele lesen (wollen), hast Du anscheinend alles richtig gemacht. So jedenfalls der Usus unter Twitterern.

Twitter bedient hier eine ganz urtypische Eigenschaft von Menschen innerhalb einer Gesellschaft: Man möchte beliebt sein. Beliebt sein heisst in unserem Fall, viele Follower zu haben. Um das zu erreichen, gehen Twitterer unterschiedliche Wege: Die einen schreiben schwülstigen Herzschmerz-Müll, wie er normalerweise in den Poesiealben 11jähriger Erstmenstruanten zu finden ist. Herz geht immer und ist ein Garant für viele Follower. Die anderen sehen ihre Hauptfunktion bei Twitter darin, über alles mögliche herzuziehen, sei es die Politik, das Tagesgeschehen oder die Protagonisten des täglichen Unterschichten-Fernsehprogrammes. Oder über andere Twitterer. Funktioniert auch. Die Nächsten wiederum fungieren als neuzeitliche Fips-Asmussen-Gedenkwitzeschleuder. Auch das findet lesenden Beifall. Es entstehen Themenwelten, erdacht von einzelnen Personen, angepasst an die Bedürfnisse der anvisierten Leserschaft. Was sie alle gemeinsam haben: Die Person, die hinter den Themen steht, bleibt auch genau dort – dahinter. Zwar wird sie bei vielen in Form des Avatares bildhaft greifbar, aber sie verschwindet ansonsten hinter den Tweets. Man kann daher sagen: Nicht die Person an sich ist beliebt, sondern deren Text. Damit unterscheidet sich der gemeine Twitterer im Grunde also überhaupt nicht von dem Verfasser eines Blogs oder sonstigem Schriftkram. Doch was Twitter dann tatsächlich zum Suchtpotential verhilft und dieses ausmacht, ist das Echtzeit-Feedback der anderen Teilnehmer.

Was mir persönlich an Twitter nicht gefällt, ist die Tatsache, dass sich eine sehr beachtliche Zahl von Mitgliedern irgendwann im Laufe seiner „Karriere“ nur noch an eben diesem Feedback orientiert. Sei es in Form von möglichst vielen Besternungen (den sogenannten Favs), sei es im stupiden Sammeln und Buhlen um möglichst viele neue Follower, sei es darum, den „Bestandsfollowern“ exakt den Output zu bieten, den diese lesen wollen – aus meiner Sicht verödet damit der sowieso nur schwer greifbare Charakter des Einzelnen vollends, wird zur Marionette eines Systems, innerhalb dessen derjenige dann funktioniert. Dabei wäre genau dieser Charakter möglicherweise ein Mensch, den man mag, ein Mensch, der Facetten hat, die auch über den bewährt verzapften Mist hinausgehen. Schade, sehr schade, wirklich. So einige dort hätten für mich das Potenzial für tatsächliche Freundschaften, wenn sie denn nur „menschlicher“ wären, als sie sich geben.

Auch wenn ich persönlich auf Twitter aus einem spontanen Einfall heraus die Liebe meines Lebens gefunden habe: Zwischenmenschliche Nähe alleine nur über das Medium Twitter entsteht nicht. Twitter ist die personifizierte Oberflächlichkeit. An dieser Stelle wird die Kuscheltweetfraktion natürlich erfahrungsgemäß laut aufschreien und mich der Blasphemie bezichtigen, aber nach über einem Jahr Twitter und damit dem „Durchzug“ durch verschiedenste zusammengerudelte Mitgliedergrüppchen und Interessensgemeinschaften kann ich eines mit Sicherheit sagen: beliebt, beachtet und interessant ist man auf Twitter nur, solange man unterhaltsam ist und funktioniert. Oder man verfügt über eine beneidenswerte Anzahl von Followern, dann gilt es als „chic“, Dich zu kennen, egal was Du schreibst. Ab x-tausend Followern also quasi ein Selbstläufer ohne nennenswerten Nährwert.

Und doch: irgendwo dazwischen gibt es ein paar einzelne Individuen, die Dir schon eine Ewigkeit folgen, die kaum von sich hören lassen, nie Kritik an Dir äußern, egal was Du schreibst, Dir hin und wieder mal ein Sternchen an Deinen Tweet kleben um Dir zu zeigen, dass sie das Geschriebene toll fanden, und nichts von Dir erwarten. Nicht mal, dass Du ihnen ebenfalls folgst. Die sind es, die Twitter für mich sympathisch machen, denn die sind Mensch geblieben. Die, und der Humor.

Ich lache einfach zu gerne, um Twitter den Rücken zu kehren, sonst wäre ich vermutlich schon längst wieder weg.

Azido, Twitter

Neulich, bei den Twitters..

Posted by azido - 15. Juli 2011 - Collagen, Funpics, Twitter
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Nichts geht über eine intakte Familie!
 ( von links nach rechts: @4zido, @kimir4, @Griesgraemer, @Elliteration )
Collagen, Funpics, Twitter

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