
~hach~

Novalis: „Seit 1968 hat alles nachgelassen.“
Azido: „Yep. Vor allem mein Dasein als
unbekümmertes Spermium. ~seufz~“
Ich hatte mal einen Hund, der hieß „Blacky“.. war eine Mischung zwischen einem Dackel und nochmal irgendwas – keine Ahnung, was. Pechschwarz war der Kerl (daher der Name), etwas größer wie ein normaler Dackel und auch nicht ganz so krumme Beine.. nunja..
Direkt bei uns vor der Haustür war damals ein sehr langer Spazierweg, der direkt in den Wald führte. Perfekt, um ausgiebig mit dem Hund Gassi zu gehen jedenfalls. Nun, eines Tages ging ich mal wieder mit ihm spazieren, war ewig lange mit ihm unterwegs.. Damals gings noch problemlos, dass man seinen Hund von der Leine lassen konnte (wo geht sowas heute wirklich noch?) und so geschah es dann auch.. wir sind den ganzen Weg hoch, waren bestimmt ne Stunde im Wald unterwegs.. irgendwann bekam ich dann Hunger (es war wohl so später Nachmittag) und ich beschloss, wieder nach Hause zu gehen. Wir waren gerade aus dem Wald raus, und ich lief wie gewohnt den Weg hinunter. Plötzlich fiel mir auf, daß Blacky gar nicht mehr an mir vorbeirannte wie sonst. Ich schaute mich um, nichts zu sehen. Ich rief ihn, keine Reaktion.
Ich kann gar nicht mehr genau nachvollziehen, wann er weg war, doch nun war es so. Verzweifelt rief ich nach ihm, suchte nach ihm. Ich wusste, wir waren beide zusammen aus dem Wald raus.. sollte er nochmal zurückgelaufen sein? Ich wieder ein Stück in den Wald, meine Rufe wurden immer lauter und immer ängstlicher, doch es tat sich nix. Vorbeigehende Passanten verneinten meine Frage, ob sie einen schwarzen Dackel an sich vorbeilaufen sahen.. Also irrte ich noch eine Weile planlos und voller Angst umher, ohne fündig zu werden..
Besorgt ging ich zurück zum Waldrand, schaute mir die umliegende Umgebung an, rief ihn immer wieder – keine Reaktion. Irgendwann gab ich dann auf und machte mich auf den Weg nach Hause – bevor meine Mutter auch noch mich vermisst..
Zuhause angekommen hab ich meiner Mutter dann gebeichtet, dass der Hund wohl abgehauen sei, und ich ihn nicht finden kann. Sie machte sich keine soo großen Sorgen wie ich (jedenfalls verstand sie es, die ihre geschickt zu verbergen) und meinte nur „Der findet schon wieder her, wenn er Hunger hat..“ Klang für mich einleuchtend, der Weg war ihm ja mehr als bekannt, und er war schon einmal kurz abgehauen und kam nach ein paar Stunden alleine wieder nach Hause.
Also saß ich zuhause an meinem Fenster und wartete darauf, daß mein Hund wieder auftaucht – doch er kam nicht.. Ich saß stundenlang an diesem Fenster, bis es Nacht wurde und meine Mutter mich ins Bett schickte.. doch natürlich konnte ich nicht schlafen, und bei jedem Geräusch draussen stürzte ich ans Fenster, in der Hoffnung, Blacky zu sehen.. doch nichts geschah.. ich war total fertig vor Angst und Sorge..
Am nächsten Tag musste ich zur Schule. Ich hab nichts mitbekommen, meine Gedanken drehten sich nur um meinen Hund.. Als die Schule endlich rum war, bin ich sofort nach Hause gerannt, hab meine Schulsachen hingeschmissen und bin, ohne was zu essen, wieder Richtung Wald aufgebrochen..
Wieder fragte ich jeden, der mir über den Weg lief, und wieder hatte ihn niemand gesehen.. ich war total fix und fertig. Ich lief wieder in den Wald, suchte alle Wege ab, die wir schonmal gelaufen sind (und das waren ne ganze Menge), aber weit und breit nix zu sehen.. enttäuscht und voller Furcht ging ich wieder aus dem Wald raus. Ich hielt mich ein wenig links (da wurde gerade ein Haus gebaut) und fing an, dort zu suchen. Auch nix. Dahinter erblickte ich eine Wohnanlage.. ich hatte wenig Hoffnung, aber irgendwie beschloss ich, dort auch nochmal zu schauen, bevor ich wieder heim gehen würde. Ich lief eine Straße entlang, schaute in jede davon abgehende Seitenstraße – nix. Gerade als ich wieder wenden wollte, hörte ich plötzlich eine Frauenstimme aus einem Hinterhof: „Nein!! geh endlich weg! Du hast hier nix zu suchen, hau ab!!“ Ich beschloss, nachzusehen, was da los ist, bog um das Haus – und siehe da: da war Blacky!! Er saß Männchen machend und winselnd vor einer Frau, die eine kleine Hündin auf dem Arm hielt, und dabei versuchte, meinen Blacky zu verscheuchen..
Die Frau erzählte mir dann, daß sie am Vortag mit ihrer Hündin spazierenging und gerade auf dem Heimweg war, als plötzlich mein Hund angerannt kam und wohl sehr reges (sexuelles?) Interesse an ihrer Hundedame offenbarte.. und sie konnte anstellen, was sie wollte, er ließ sich nicht beirren oder gar verjagen. Sie meinte, er saß die ganze Nacht und den halben Tag dort, wo ich ihn gefunden habe, und war abwechselnd am Jaulen, Winseln und am Bellen.. sie habe kein Auge zugetan..
Ich konnte ihn dann auch nur mit Mühe dort losreissen.. Offensichtlich hat der arme Kerl sich wohl Hals über Kopf in die Hundelady verliebt 😉
Tja.. das war die Geschichte.. anscheinend gilt wohl nicht nur für uns „Menschen“Männer:
Und ewig lockt das Weib..