es ist doch schon sehr beruhigend, so bekümmert zu werden. richtig: nicht bekümmert zu sein, sondern zu werden.
alle kümmern sich um uns: die krankenkassen, auch wenn wir gesund sind. die gebühreneinzugszentrale, auch wenn wir gar nicht fernsehen wollen. frau von der leyen um unsere familie, selbst bei denen, die noch keine haben. und die restliche politik um unsere lungen, auch wenn wir gar nicht rauchen. selbst die kehrwochenüberwachungsbeauftragte im erdgeschoss unten links kümmert sich aufopferungsvoll um die öffentliche bewertung unserer performance am kehrblech.
natürlich meinen sie es alle nur gut mit uns..
nun also auch noch der technische überwachungsverein. die einrichtung, deren kurzname TÜV uns allen geläufiger ist, erklärt sich zur kümmerin in sachen sicherheit und bietet großzügig an, das ihrige beizutragen: alle 12 statt bisher 24 monate würde sie sich doch gar zu gern um jene munter steigende anzahl autos kümmern, die länger als 7 jahre auf deutschlands asphalt rollen. sagt jedenfalls der chef. und verweist sachkundig aufs vorbild lettland.
nun kümmert uns der allgemeinzustand von personenkraftwagen auf baltischen strassen normalerweise wenig. wir neigen allerdings nach einer – nicht repräsentativen – studie auf der autobahn zu der auffassung, dass jener im zweiländervergleich dann doch eher kümmerlich sein dürfte. deshalb und weil „einmal TÜV“ ganz nebenbei auch noch teurer wird, bekümmert uns der gedanke, dass sich der TÜV möglicherweise gar nicht so sehr um unser wohl kümmert. sondern vor allem um seins.
ganz schön kümmerlich – finde ich sowas.