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Streaming Dienste – warum Amazon Music Unlimited versagt.

Posted by azido - 12. August 2019 - Allgemein
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Hallo werte Leserschaft.. nach gefühlten Ewigkeiten habe ich mal wieder Lust, etwas im Blog zu veröffentlichen. Dass es so negativ ausfällt, ist schade, aber sei’s drum.

Nun, ich bin seit Ewigkeiten Kunde von Amazon Prime. Da liegt es nahe, dass ich – als geneigter Musikliebhaber – gerne auch auf die Streamingplattform des Riesen zugreife. Das lief auch ne ganze Weile recht gut, die App dazu ist klasse, manchmal etwas verwirrend, dass man in der Desktop App mehr findet als auf dem Tablet (Android), aber insgesamt schön aufgeräumt und mit einer ordentlichen Suchfunktion ausgestattet. Dass man Alben, die man im Streaming Dienst nicht findet, dennoch im Shop online erwerben kann und in derselben App abspielen – super.

Eigentlich war ich damit sehr zufrieden. Bis neulich jedenfalls. Nach einem kürzlichen Update der App kam der erste Nervmoment: ich wurde dazu genötigt, sämtliche Offline-Inhalte, also Alben, die ich mir zum Zwecke des Datensparens aufs Tablet runtergeladen habe, nochmal neu runterzuladen. Angeblich erhöhe das die Qualität des Services sowie die Sicherheit. Meine bereits heruntergeladenen Alben seien vor dem erneuten Download nicht mehr nutzbar. Toll! Also erst mal ne Stunde alles wieder runterladen.

Nachdem ich damit durch war, dachte ich, jetzt könne ich wieder genüßlich der Musik frönen. Nun, Musik war das, was ich da zu hören bekam, vielleicht noch in weitläufigem Sinne, aber irgendwie klang plötzlich alles – wie soll ich sagen – „matschig“. Und irgendwie alles gleich, was die Dynamik angeht.

Also habe ich das Tablet mal an den Line-In meiner Focusrite gestöpselt und in Sound Forge einen Song aufgenommen. Das Ergebnis visueller Natur erinnert nun eher mehr an eine Presswurst als an eine Audiodatei:

Song, aufgenommen von Amazon Music mit Sound Forge

Somit hat sich mein akustischer Eindruck auch visuell bestätigt. Hier wird also nicht nur – wie bei Streamingdiensten üblich, der Sound unter einer bestimmten Lautstärke gehalten bzw. im Gain angepasst, sondern darüber hinaus auch noch so dermaßen überkomprimiert, dass sämtliche Dynamiknuancen quasi plattgewalzt sind.

Dank der besten aller Frauen (also meiner) kam ich nun in den Genuss eines Spotify Premium-Accounts. Also flugs denselben Track dort gesucht, gefunden und aufgenommen. Ich muss dazu sagen: Spotify hat neben der Option der Streaming-Qualität auch einen Schalter, der die Lautstärkeanpassung deaktiviert. Den habe ich natürlich genutzt, schließlich möchte ich ja so nah wie möglich am Original bleiben. Und siehe da, derselbe Track mit exakt denselben Aufnahmeeinstellungen sieht in Sound Forge nun SO aus:

Derselbe Song in Spotify mit deaktivierter Lautstärkenanpassung

Ich glaube, man muss kein Genie sein, um festzustellen, dass die Hüllkurve hier deutlich abwechslungsreicher aussieht. Und ja, es KLINGT auch besser.

Nach 2 Anfragen bei Twitter, wie es denn wohl bei Apple Music aussieht, habe ich mir heute dort mal nen Probeaccount zugelegt. Auch hier lässt sich derselbe Track finden (ich glaube, das Angebot ist tatsächlich bei all diesen Diensten identisch). Eine Option zum Abstellen von Lautstärkeanpassungen finde ich nicht, lediglich die Qualität des Streams lässt sich einstellen. Trotzdem sieht die Hüllkurve der Aufnahme da nahezu identisch zur Aufnahme von Spotify aus:

Aufnahme des selben Songs in Apple Music

Mein Fazit an dieser Stelle also:

Spotify und Apple Music schenken sich in Sachen Tonqualität im Grunde nix, wobei der geneigte Hörer mit -sagen wir mal Hördefiziten- bei Spotify, so er denn wünscht, den Klang manuell „lauter“ machen kann als vorgesehen.

Amazon Music Unlimited hingegen macht – zumindest seit dem letzten Update – jeglichen Hörgenuss durch die hauseigene Nachbearbeitung kaputt. Schade, denn die App und die Menüführung mochte ich wirklich gern.

Chemnitz und die Tatsachenverdreher

Posted by azido - 4. September 2018 - Allgemein
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Moin.

Ich bin sonst eigentlich nicht der Typ, der politische Ereignisse dazu nutzt, seinen verfallsdatumsmäßig längst abgelaufenen Senf ins Internet zu kippen. Wirklich nicht. Und wenn, dann in Form eines mehr oder minder hämischen Kommentares auf Twitter.

Was aber unlängst in #Chemnitz zutage kam, und vor allem, welche Reaktionen das auslöst, zwingt mich förmlich dazu, mal ein bisschen ausführlicher zu werden.

Lassen wir die Ereignisse nochmal Revue passieren:

Am 26. August 2018 eskalierte eine zunächst verbale Auseinandersetzung zwischen mindestens 3 Personen, in deren Verlauf eine Person mit Messerstichen derart verletzt wurde, dass sie wenig später ihren Verletzungen erlag und verstarb. Sie merken schon, ich lasse bewusst noch Nationalitäten außen vor und beschränke mich auf die Sache.

Betrachten wir den Vorgang, so stellen wir nach etwas Recherche fest: so oder so ähnlich spielten sich  in jüngster Vergangenheit viele Fälle ab, bei denen Stichwaffen eingesetzt wurden. Unter https://faktenfinder.tagesschau.de/inland/kriminalitaet-deutschland-101.html lassen sich hierzu interessante Zahlen nachlesen, auch was die Herkunft der jeweiligen Opfer und Täter angeht.

Denn genau das spielt bei dem Fall in Chemnitz scheinbar eine ganz besonders wichtige Rolle: das Opfer ist ein Deutscher (es kursieren auch Hinweise, es handele sich um einen Deutschen mit kubanischen bzw. russischen Wurzeln), die mutmaßlichen Täter sind ein Syrer und ein Iraker.

Diesen Umstand – und nicht etwa die Tat an sich, die ansonsten eher als gegeben hingenommen zu werden scheint – diente verschiedenen politisch rechts anzusiedelnden Gruppierungen dazu, nur einen Tag bzw. ein paar Stunden später einen Mob mobil zu machen, der unter dem offiziellen Vorwand eines „Trauermarsches zum Gedenken an das Opfer“ wütend und gewaltbereit durch Chemnitz zog. Ich persönlich kann nicht nachvollziehen, inwiefern es als Trauerbekundung zu werten sein kann, mit Parolen wie „Lügenpresse!“, „Wir sind das Volk!“, „Ausländer raus!“ brüllend durch eine Stadt zu marschieren, dabei vereinzelt Menschen anzugreifen (ich meine, von mindestens 30 solcher Attacken gelesen zu haben), die fremd bzw. nicht deutsch genug aussehen und andere Menschen einzuschüchtern bzw. zu provozieren. Mir ist bislang kein einziger Fall bekannt, in dem sowas zum Beispiel bei einer Beerdigung als Rahmenprogramm zelebriert wird. Das ist einfach nur absurd und abgrundtief falsch. Richtig wäre in diesem Fall, sich schweigend an den Tatort zu stellen, vielleicht noch eine Kerze für das Opfer anzuzünden oder Blumen abzulegen. Richtig wäre, den Angehörigen den Respekt entgegenzubringen, diese Tat in Ruhe verarbeiten zu können. Richtig wäre, die Polizei bei den Ermittlungen zum Tathergang zu unterstützen, anstatt sie zu zwingen, die Stadt vor chaotischen Zuständen zu schützen.

Ich kann mir auch wirklich nicht vorstellen, dass die Angehörigen des Opfers bei all ihrer berechtigten Wut und ihrem Schmerz diesen Aufmarsch zur Verarbeitung ihrer persönlichen Trauer als begrüßenswerte Reaktion empfinden. Aber um die Angehörigen geht es im Grunde sowieso nur mit kurz ausgespuckten Floskeln wie „unser tiefes Mitgefühl gilt den Angehörigen und Freunden“. Mal ganz ehrlich: wäre ICH ein Angehöriger in diesem Fall, könnte der Mob sich dieses geheuchelte Mitgefühl ganz tief in den Arsch stecken. So tief, dass er oben wieder rauskommt.

Als Folgereaktion auf diesen Aufmarsch von Nazis  (man muss es in aller Deutlichkeit so nennen) und deren Sympathisanten – und nicht etwa als Reaktion auf die Messerattacke (wichtig!) – ist die Aktion zu werten, die sich gestern abspielte: verschiedene Bands gaben in Chemnitz ein kostenloses Konzert unter dem Motto #wirsindmehr, um ein Zeichen gegen diesen Rechtstrend zu setzen, um der ganzen Welt zu zeigen, dass die braune Gesinnung hierzulande in der Minderheit ist. Etwa 65000 Menschen folgten diesem Aufruf.

Man muss von so einer Aktion natürlich nicht nur begeistert sein. Man kann es – wenn man es denn unbedingt in Zusammenhang mit dem Mord bringen möchte – als pietätlos empfinden, dass man die Aktion in Form einer „Party“ ausrichtet. Man kann auch mutmaßen, dass manche der Gäste dieser Veranstaltung nur deshalb gekommen sind, weil es umsonst ein Konzert gab, dass die sich gar nicht für Politik interessieren, sondern nur feiern wollen. Das ist okay, diese Meinung darf man haben. Allerdings muss man sich dann auch die Frage gefallen lassen, ob es angemessener wäre, es dem braunen Mob, und jenen, die sich denen angeschlossen haben, gleichzutun. Ob 65000 Menschen also losziehen sollen und Nazis jagen. Oder solche, die wie Nazis aussehen. Ich denke, die Frage lässt sich leicht beantworten. Sollte man ganz sicher nicht.

Was man aber nicht darf, und damit komme ich zum Grund dieses Beitrags: Dinge aus dem Zusammenhang reißen, als Person des öffentlichen Interesses alles in einen Topf werfen und die Menschen in ihrer guten Absicht – ES *IST* EINE GUTE ABSICHT, GEGEN RECHTS AUFZUSTEHEN! – als abscheulich hinstellen. So, wie es diese – äh – Dame hier tut:

Ich möchte diese Aussage mal analysieren. Mal ganz davon ab, dass diese Person und die Partei, für die sie eintritt, dafür bekannt sind, dass die sozialen Medien ganz bewusst dafür genutzt werden, um ordentlich zu provozieren, ist in diesem einen Satz so viel Fehlinterpretation und Tatsachenverdrehung präsent, dass ich persönlich mich nicht nur provoziert fühle, sondern mir regelrecht schlecht davon wird.

  1. Ihr seid nicht mehr.

Doch. Ganz eindeutig. Noch zumindest. Noch sind diejenigen in Deutschland in der Überzahl, die sich kein viertes Reich herbeisehnen. Noch sind die in der Überzahl, die nicht gewaltbereit durch die Straßen ziehen und Menschen aufgrund ihres Aussehens oder ihrer Herkunft verprügeln oder schlimmeres wollen. Ihre Wähler, Frau „von“ Storch, stehen teilweise sinnbildlich für diesen verabscheuungswürdigen Menschenschlag.

2. Ihr seid Merkels Untertanen,

Ich kann beim besten Willen nicht erkennen, in welcher Form eine Frau Merkel mit irgendeinem dieser Ereignisse in Chemnitz auch nur ansatzweise irgend etwas zu tun hat. Ein Zusammenhang zwischen der Flüchtlingspolitik von Frau Merkel zu exakt dieser Messerattacke zu ziehen, ist in ungefähr so logisch, als würde man den Regen in Mecklenburg-Vorpommern für die Dürre in der Sahara verantwortlich machen. Ich kann auch nicht erkennen, dass Frau Merkel zu einer dieser Aktionen aufgerufen haben soll. Weiterhin ist mir suspekt, inwiefern man behaupten kann, dass alle, die an diesem Konzert beteiligt waren, sei es als Band oder als Zuschauer, eindeutig als Merkel-Wähler identifizierbar wären. Was ich aber erkennen kann: Frau von Storch führt hier in rein provokativer Absicht einen Zusammenhang an, der nicht existiert, eben um der reinen Provokation willen.

3. ihr seid abscheulich-

Mit diesem Teilsatz distanziert sich Frau von Storch ganz bewusst deutlich verachtend von all jenen Menschen, die sich nicht dem braunen Mob anschließen, sondern sich ihm entgegenstellen. Was das für die Einstufung ihrer Person bedeutet, muss ich glaube ich gar nicht weiter hervorheben.

4. und ihr tanzt auf Gräbern.

Da ist er, der nächste bewusst falsch herbeigeführte Zusammenhang. Die Aktion hat nichts – ich wiederhole: NICHTS – mit dem Mord zu tun. Die Aktion ist eine Reaktion auf den braunen Mob, der den Mord für sich instrumentalisiert hat. Jeder Mensch mit einem gewissen Grad von Restverstand kann das erkennen. Mal davon ab, dass es ausserdem nur ein Grab zu verzeichnen gibt, wird nicht ein einziger der 65000 Besucher diesen Mord als feiernswert empfinden. Wohingegen mir etliche Beispiele einfallen, bei denen Nazis, deren Sympathisanten sowie etliche AfD-Mitglieder (kann man diese drei Positionen wirklich noch trennen?) in diversen sozialen Medien die Einschüchterung, das Anzünden von Flüchtlingsunterkunften, das Ertrinken von Menschen im Mittelmeer sowie jeden sonstigen Tod von Migranten nicht nur begrüßt, sondern tatsächlich überschwänglich gefeiert haben. Wenn jemand auf Gräbern tanzt, dann ihr.

 

Wo ich gerade beim Resthirn war: zum Zeitpunkt des Screenshots (heute gegen 10:30 Uhr) haben 2549 Personen (vermutlich etliche davon Bots) diesen Tweet als gut markiert. Inzwischen ist es 11:14 Uhr und es sind im Augenblick 2642. Ich mache mir ernsthafte Sorgen um die Hirntätigkeit dieser Menschen.

Beruhigend, dass in deutlich kürzerer Zeit eine direkte Antwort von @ralphruthe auf diesen Tweet stand jetzt 4483 Likes erhält.

Immerhin.

Sind wir inzwischen alle nur noch aggressive Demonstranten?

Posted by azido - 22. April 2017 - Allgemein
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Als ich heute den Twitterclient meines Vertrauens öffnete, sprang mich direkt ein Tweet an (machen Sie sich keine Hoffnungen, ich blieb dabei unverletzt), der mich ob seines Inhaltes ziemlich beschäftigte:

Jeder aggressive Demonstrant ist Wasser auf die Mühlen der AfD. Also verbündet euch und bleibt friedlich!#koeln2204

— Sternchen (@BeiAnja) 22. April 2017

Verfasst von einer jungen Dame, der ich jetzt mal ~Menschenkenntnisanwerfgeräusch~ zu attestieren wage, dass sie, abgesehen von dem leichtsinnigen Konsum meiner Tweets, eine völlig normale Person aus völlig normalen Verhältnissen ist, die mit Gewalt und aggressivem Verhalten ungefähr so viel zu tun hat wie ich mit dem Krieg in Syrien.

Ich frage mich: wie kann es sein, dass sich das Bild heutzutage so sehr gewandelt hat, dass sie sich zu so einer Aussage genötigt fühlt? Seit wann genau muss man „völlig normalen Menschen“ (jaa, ich weiß, eigentlich ein Oxymoron)  insgeheim unterstellen, gewaltbereit zu sein und bei einem bevorstehenden Auftritt von Rechtspopulisten in Köln die Gegendemonstranten zur Besinnung mahnen?

Früher war das mal anders herum und ganz einfach.  Schlägertypen, das waren früher die Nazis, vornehmlich diese Deppen mit den Glatzen, den grünen Bomberjacken und den schwarzen Springerstiefeln, die irgendwas von „White Power“ faselten, sich literweise Alkohol in den Kopf schütteten und dann auf der Straße ihrem Spieltrieb in Form von Prügeleien nachgaben; oder die Hooligans, die ebenfalls eine beträchtliche Menge gehirnschädigender Flüssignahrung konsumierten und sportliche Events – vornehmlich Fußball – um eine weitere sportliche Disziplin, nämlich die der Massenschlägerei, ergänzten. Dann gab es da noch die Straßengangs, die aus einem an nichts festzumachenden Grund glaubten, irgendein Stadtbezirk sei gefälligst ihrer und müsse nach (Sie ahnen, was jetzt kommt) Konsum von Alkohol gerne mal handfest verteidigt werden. Rockerbanden, die dem gemeinsamen Hobby von sich recht schnell fortbewegenden motorisierten Zweirädern nachgingen und in der Pause zwischen den Ausfahrten gern anderen aufs Maul geben und Schutzgelder erpressten. Kriminelle, die per Se schon eine gewisse Gewaltbereitschaft signalisieren mussten, um überhaupt erst mal ernst genommen zu werden. Und Chaoten, die sich das ganze Jahr über  auf der Straße penetrant bei Passanten durchschnorrten, sich kollektiv in unbewohnbaren Mietruinen verschanzten und dort um ihren Verstand vögelten, am ersten Mai aber ihren Jahresevent in Berlin zelebrierten und dort vornehmlich durch freigelassene Zerstörungswut bekannt gaben, dass sie furchtbar böse auf den Kapitalismus und deren Statussymbole sind. Auch hier spielte Alkohol eine nicht unwesentliche Rolle.

Langsam glaube ich fast, Alkohol macht böse. Aber ok.

Jedenfalls, heutzutage scheint sich das grundlegend geändert zu haben. Die Nazis, und die, die sie steuern, sind im Gesamtauftreten leiser geworden und schimpfen inzwischen gerne auf lustigen blauen Wahlplakaten mit geklauten Bildern und Sprüchen über alles, was ihnen undeutsch und damit abschaffenswert vorkommt. Die Chaoten, die früher „Macht kaputt, was Euch kaputt macht“ in Leuchtbuchstaben auf der wütenden Stirn flackern hatten, besuchen heute Batikkurse, klöppeln nachmittags bunte Topflappen und werden hauptsächlich fett oder Mitglied der Grünen oder der Piratenpartei oder alles zusammen. Gut, die Kriminellen gibt es heute immer noch unverändert, aber einer muss ja die kulturellen Bräuche und Sitten aufrecht erhalten.

Neu hingegen ist jedoch, dass der ansonsten liebenswerte und nie auffällig gewordene Nachbar von gegenüber ohne optischen Wiedererkennungswert sich plötzlich entscheidet, sich als „besorgter Bürger“ Montags in Dresden einzufinden und dort nach – na, erkennen Sie das Schema? – Alkoholmissbrauch „Wir sind das Volk“, „Merkel muss weg“, „Volksverräter“ und „Lügenpresse“ skandiert. Neu ist, dass der eigentlich ja schon ganz gut integrierte Ausländer oder der vom Singledasein frustrierte Bundesbürger sich von einer Organisation, die gaaaaanz weit weg lebt und gaaaaaanz seltsame Gepflogenheiten hegt, mittels eingeimpftem religiösen Fanatismus zu einer Art Terminator umkonstruieren lässt und dann mit großen Gebrauchsgegenständen in Menschenmengen rast, vor dem MacDonalds wahllos Menschen erschießt oder ein Konzert vorzeitig beendet, indem er die Zuschauer unter Zuhilfenahme von Waffengebrauch dezimiert. Neu ist, dass Menschen, die sowas verständlicherweise doof finden, aber halt – ebenfalls verständlicherweise – deswegen noch lange kein viertes Reich heraufbeschworen haben wollen, in ihrer spärlichen Freizeit ihre Stimme sowohl gegen den (Achtung, ausgelutschter Begriff) Terrorismus erheben als auch gegen eben jene, die diese Ereignisse schamlos missbrauchen, um ihrem Endsieg näher zu kommen. Neu ist, dass eben diese Menschen von suspendierten (na gut, bis auf Widerruf, der nie erfolgen wird, freigestellten) ultrapatriotischen Geschichtslehrern im Schutze eines hermetisch abgeriegelten Brauhauses in Dresden als [Zitat Anfang]  „kreischende, verhetzte, von induziertem Irresein gekennzeichnete jugendliche Wirrköpfe“ [Zitat Ende] und „Wilde Horden“ bezeichnet werden. Neu ist, dass die, die einst durch Gewalttätigkeit Ihre Positionen verdeutlichten, jetzt mit dem erhobenen mahnenden Finger auf die zeigen, die ach so böse und ach so gewaltbereit sind.

Neu ist, dass inzwischen jeder irgendwie Position bezieht. Aber nicht im Dialog oder Diskurs, sondern lautstark, pöbelnd, vorwiegend im Internet und mittlerweile sehr gerne auch mit Gewalt. Neu ist, dass aus friedliebenden Menschen durch die Unzufriedenheit, die aufgeheizte allgemeine Stimmung und die gezielt geförderte Verrohung im Umgang miteinander aggressive Demonstranten werden. Und dann braucht es wohl solche Tweets wie den eingangs genannten. Und die Hoffnung, dass solche Worte wirklich zügelnd wirken können. Denn Gewalt in allen Formen und Ausrichtungen gibt es mittlerweile viel zu viel.

You Decide.

Posted by azido - 26. Februar 2016 - Allgemein
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Hallo.

In den letzten Tagen fällt mir immer wieder an diversen Plakatwänden eine Werbung des Sargnagellieferanten Mar*b*r* auf. Dieser wirbt mit dem ach so griffigen Claim „You Decide.“ (Du entscheidest.) Auf Bilder wird bewusst verzichtet, die Schrift absichtlich krakelig gestaltet. Ich weiss nicht, ob dahinter der Zweck steht, sich mit dem Schriftbild auf eine Ebene mit dem „Kunden“ zu begeben oder rein als „Eye-Catcher“ dient. Auffallend ist es in der Tat allemal.

Suggeriert werden soll wohl, dass man durch den Konsum der hauseigenen Zigarettenmarke erhaben sein Leben selbst in die Hand nehmen kann. Plötzlich frei ist, seine eigenen Entscheidungen zu treffen. Wow! So
einfach kann es sein.. In Frage gestellt werden Grenzen – „Is The Sky The Limit?“ wird zum Beispiel gefragt.

Ich denke, es ist an der Zeit, hier einen Gegenentwurf zu starten. Denn der gesunde Menschenverstand sollte an der Stelle aufschreien und anmerken, dass mit dem Konsum von Zigaretten vor allem eine Grenze überschritten wird: die der persönlichen Gesundheit. Der eigenen Lebenszeit. Die Grenze dessen, was man sich und seiner Umwelt antun sollte. Ganz zu schweigen, dass man für sein beschleunigtes Ableben auch noch Unsummen rauswirft.

Und daher an dieser Stelle ein paar Entwürfe, wie die Werbung meiner Meinung nach besser zur Geltung kommen könnte:

istheskythelimit

be different breathe different

redorblack

we design

Vielleicht fallen mir ja noch ein paar nette Motive ein. Oder vielleicht Ihnen?

 

Ein großartiges Statement zur laufenden Petition 61453

Posted by azido - 11. Januar 2016 - Allgemein
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Sehr geehrte Befürworter und Gegner der E-Zigarette,
sehr geehrte Abgeordnete,

„Spinat enthält viel Eisen“
„Ein Schnaps nach dem Essen wirkt fördernd auf die Verdauung“
„Aids kann durch Niesen übertragen werden“
„Der Mensch benötigt täglich mindestens drei Liter Wasser“
„Schokolade verursacht Pickel“
„Homosexualität ist eine psychische Erkrankung“
„Cholesterin ist böse“
„Rohes Gemüse ist besonders gesund“
„Lesen bei schlechtem Licht verdirbt die Augen“
„Handys sind ein Risiko in Krankenhäusern“

Diese Auflistung an Mythen ließe sich beliebig fortsetzen, und obwohl es nachweislich Mythen sind, die mittlerweile wissenschaftlich widerlegt wurden, haben sie sich in unseren Köpfen festgesetzt. Sie sind durch Zahlendreher, fehlerhafte und teils eigennützige Interpretation von Studien, Unwissenheit, einem veralteten Kenntnisstand oder gar der puren Vermutung entsprungen. Am Beispiel Spinat (der Mythos entstand gegen Ende des 19. Jhd.) lässt sich wunderbar erkennen, wie lange sich Mythen in den Köpfen der Menschheit festsetzen, obwohl der tatsächliche Eisengehalt bereits im 20. Jhd. korrekt ermittelt wurde. Selbst junge Eltern sagen noch heute zu ihren Kindern, dass Spinat sehr gesund sei und besonders viel Eisen enthält.

Viele große Mythen der Gegenwart ranken sich um das Thema „E-Zigarette“. Es gibt nur sehr wenige Themen, die derart fälschlich und widersprüchlich wiedergegeben werden, wie es bei diesem neuen Genussmittel respektive der Alternative zu Tabakwaren der Fall ist. Schuld haben nicht nur unsere Politiker und bekannte Institute, sondern in hohem Maße auch die Medien, die Pressemitteilungen ungeprüft als eigenen Content veröffentlichen oder sogar TV-Sendungen mit zweifelhaftem Inhalt ausstrahlen (insbesondere die ÖR). Diese Vorgehensweise ist in meinen Augen vorsätzlich mediale Brandstifterei, die mit seriösem Journalismus nichts mehr zu tun hat.

Lassen Sie uns zur Politik zurückkehren. Ich bin ein klarer Befürworter des Jugendschutzes und mir ist es ein wichtiges Anliegen, dass Kinder und Jugendlichen vor Gefahren und Risiken gleich welcher Art auch präventiv geschützt werden. Es ist ein verantwortungsvolles Handeln, wenn man Minderjährigen den Zugang zur E-Zigarette verwehrt, da durchaus das Risiko einer Verhaltensabhängigkeit besteht und nicht auszuschließen ist, dass die Hemmschwelle später auch zur Tabakzigarette zu greifen (bedingt durch Gruppenzwang, „Cool und erwachsen sein“ etc.) niedriger ist.

Was jedoch völlig beschämend ist, ist die Art und Weise, wie sich die Politik an diesem Thema unter dem Deckmantel „Kinder- und Jugendschutz“ bedient. Ich gehe sogar so weit zu sagen, dass man diese Angelegenheit aus eigener Motivation heraus missbraucht, um sich durch ein „Wir tun etwas für unsere Kinder“ vor den Wählern und eigenen Abgeordneten zu profilieren. Gerade die E-Zigarette scheint dabei ein sehr bequemer Weg. Immerhin ist nahezu jedem Abgeordneten durch seine Aussagen zu entnehmen, dass er sich nicht neutral und mit dem nötigen Aufwand an Selbstrecherche mit dem Thema befasst hat. Es sind immer wieder einzig und alleine die Empfehlungen des DKFZ und des BFR u.ä., die lediglich in einen anderen Wortlaut verpackt wurden.

Mit meiner Mitzeichnung möchte ich zum Ausdruck bringen, dass ich es als mündiger Staatsbürger nicht tatenlos hinnehmen kann und werde, dass derart weitreichende Gesetzesänderungen und/oder Erlasse geplant und durchgeführt werden sollen, deren Entscheidungsgrundlagen auf einseitigen und teilweise fragwürdigen Informationen und Quellen beruhen und andere wissenschaftlich anerkannte Studien und Meinungen nicht zum Vergleich herangezogen wurden. Ich kann in dieser Angelegenheit weder das Prinzip einer Demokratie noch die Berücksichtigung unserer Verfassung erkennen.

Mein Schlussplädoyer an unsere Abgeordnete:
Täglich sterben alleine in Deutschland 300 Menschen an den Folgen von Tabakkonsum, davon jeder 8. als Passivraucher. Darüber hinaus sterben täglich 200 Menschen an den Folgen von Alkoholkonsum. Weitere 72 Menschen versterben täglich an den Folgen von Diabetes, überwiegend hervorgerufen durch falsche Ernährung. Unter anderem durch den massiven Verzehr von Süßwaren und zuckerhaltigen Getränken, die so wunderschön nach Früchten, Vanille und Schokolade schmecken und in sehr ansprechender Form präsentiert und beworben werden. Alleine in Deutschland ist die Neuerkrankungsrate von Kindern- und Jugendlichen in den vergangenen 20 Jahren pro Jahr relativ um 3,5-4,5% angestiegen. Hier gibt es Tausende von Menschenleben zu beklagen, und hier besteht dringend Handlungsbedarf.

Sie mögen uns Bürgen glaubhaft und nachvollziehbar darlegen, weshalb Sie eine Alternative zum Tabak derart einschränken und teilweise uninteressant machen wollen, die seit Einführung 2007 auf dem deutschen Markt nachweislich kein Todesopfer gefordert hat, während in diesem Zeitraum über 850.000 Menschen an den Folgen von Tabakkonsum verstarben.

Der Konsum von Zigaretten ist derzeit auf einem Rekordtief seit 1991. Ist dieser Umstand und Erfolg alleine der Politik und seinen Maßnahmen geschuldet, oder möchten und wollen Sie nicht anerkennen, dass 2-3 Millionen Menschen ihr Recht auf Selbstbestimmung wahrgenommen haben, um der zweifelsohne heimtückischen Tabaksucht mit Hilfe der E-Zigarette zu entkommen?

Ihre Informationsquellen können es drehen und wenden: Der Konsum von E-Zigaretten ist für jeden erwachsenen und ehemaligen Raucher eine lebensverlängernde Maßnahme mit einer drastischen gesundheitlichen Risikominimierung und mit dem sehr wichtigen Aspekt verbunden, dass dritte Personen nicht geschädigt werden. Ein definitives Ja zum Jugendschutz und ein vehementes Nein für derartige Maßnahmen und Regulierungen, die solchermaßen tief und ungerechtfertigt in das Selbstbestimmungsrecht Erwachsener eingreifen.

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.

Hinweis: Die Inhalte meines Dokuments dürfen ganz oder in Auszügen an anderer Stelle mit Quellenhinweis veröffentlicht werden. Änderungen sind nicht gestattet.

Quelle: https://epetitionen.bundestag.de/petitionen/_2015/_10/_07/Petition_61453/forum/Beitrag_350579.$$$.batchsize.10.tab.1.html

Sind Sie Dampfer? Die Petition 61453 braucht Sie!

Posted by azido - 8. Januar 2016 - Allgemein
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Hallo Zielgruppe.

Ich wende mich heute mit gemischten Gefühlen an all diejenigen unter Ihnen, die entweder selbst dampfen oder aber mithelfen wollen, weiterhin die Möglichkeit aufrecht zu erhalten, dass immer mehr Raucher den Ausstieg durch diese Ersatzhandlung schaffen.

Kurzfassung: Bitte unterzeichnen Sie folgende Petition:

Verbraucherschutz – Keine Umsetzung von Artikel 20 Tabakproduktrichtlinie 2014/40/EU (elektronische Zigaretten) vom 07.10.2015

Langfassung:

Die EU versucht schon seit dem ersten Aufkommen der sogenannten „E-Zigarette“, Wege und Möglichkeiten zu finden, diese entweder vom Markt zu verdrängen oder aber einen mindestens ebenso hohen finanziellen Gewinn damit zu erzielen wie mit herkömmlichen Zigaretten. Das ist Fakt, dazu weiter unten aber mehr.

Für die noch Unkundigen: „E-Zigaretten“ (ich nenne sie sehr ungern so, weil es nunmal keine Zigaretten sind und sie außer dem Inhalieren von Stoffen auch nichts mit der Zigarette gemein haben) ermöglichen eine Ersatzhandlung für diejenigen, die zuvor von Zigaretten abhängig waren. Der Vorgang ist ähnlich wie beim Rauchen: es wird etwas inhaliert, das unter Beigabe von Nikotin die Sucht nach eben diesem Stoff zufriedenstellt. Selbst ohne Nikotin wird die – psychisch antrainierte – Handlung, an etwas zu ziehen, etwas zu inhalieren und wieder auszustoßen, befriedigt. Dabei wird weder das Nikotin aus einer Tabakpflanze gewonnen, noch wird der inhalierte Dampf mittels einer Verbrennung erzeugt. Das ist insbesondere deshalb besonders hervorzuheben, weil damit ganz klar definiert werden kann – und auch soll – dass nichts von all dem irgendetwas mit Tabak zu tun hat.

Würden Sie behaupten, ein Asthmaspray wäre ein Tabakartikel? Sicherlich nicht.  Nichts davon ist typisch für einen Tabakartikel. Das ist bei der Dampfe genauso, aber diverse Lobbies, die vom Raucher profitieren, hören nicht auf, einen Bezug zur Zigarette herstellen zu wollen. Mit Erfolg!

Die EU behandelt die E-Zigarette wie ein Tabakprodukt. Dabei beruft sie sich einzig darauf, dass der Inhalationsvorgang ein ähnlicher (!) ist wie bei einer Zigarette und eben Nikotin mit im Spiel ist. Ähnlich ist aber nicht gleich. Durch diesen „nachahmenden“ Vorgang findet jedoch die E-Zigarette in diese Richtlinie als „verwandtes Produkt“ Einzug.

Im Grunde geht es aber vor allem um eines: um Geld. Viel Geld. Verdammt viel Geld! Geld, das der Raucher durch Zigarettenkonsum in die Kassen der Tabakindustrien und in die Kassen des Staates spült. Sind Sie Raucher? Dann schauen Sie doch mal hier hinein:

So schröpft der Staat die Raucher

Um hier mal ansatzweise eine ungefähre Größenordnung der Summe zu nennen: 2014 wurden etwa 80.000.000 Zigaretten konsumiert. Und hier sprechen wir nur von den steuerlich erfassten Produkten.

Es wurden nun verschiedene Wege ausprobiert, die E-Zigarette verschwinden zu lassen – Horrorszenarien heraufbeschwört, wie angeblich super-gefährlich das Dampfen, die Technik, die Liquids sind. Alles kein Vergleich gegen die Gefahr, der Sie sich – und anderen – durch den „Genuss“ von Zigaretten aussetzen, daher recht erfolglos. Erzählen Sie mal einem Raucher, dass er sich mit den Zigaretten umbringt. Der guckt kurz betroffen und zündet sich die nächste Kippe an. Obwohl der sich über 4000 hochgefährliche Stoffe pro Zigarette in die Lungen pfeift, von denen er Schätzungsweise nur die drei aufzählen kann, die als Pflichtangabe auf der Packung vermerkt werden müssen. Wer das hinter sich gebracht und damit aufgehört hat, lässt sich von den angeblichen Gefahren einer Dampfe erst Recht nicht abschrecken. Schon gar nicht, wenn all die Versuche und Studien, die die Gefährlichkeit untermauern sollen, nichts, aber auch wirklich gar nichts mit dem tatsächlichen, üblichen Dampfverhalten zu tun haben. Googeln Sie mal „Popcornlunge“ – das ist der neueste Streich der Panikindustrie.

Als nächstes versuchte man, die Dampfe bzw. das Liquid als Arzneimittelprodukt zu deklarieren. Naheliegend, wo doch viele Dampfer berichten, dass sie durch den Umstieg aufs Dampfen von der Zigarette loskommen. Blöd nur, dass von einer Dampfe, die Nikotin verabreicht, nun mal keine medizinisch heilende Wirkung ausgeht und somit die Argumentation vom hauseigenen Bürokratieterror zerrieben wird, der eine solche Wirkung nun mal von etwas verlangt, das sich Arzneimittel schimpfen möchte.

Da bleibt als letzter Ansatz nur noch, den Vertrieb und die Herstellung der Produkte rund um das Dampfen so kaputtzuregulieren, dass der Otto-Normal-Vertreiber dieser Produkte sich überhaupt nicht mehr leisten kann, all die Auflagen zu erfüllen, die der Handel damit künftig mit sich bringen soll. Und Zack, kann nur noch derjenige Liquids und Geräte vertreiben, der das nötige Kleingeld dazu hat, die in der Richtlinie festgeschriebenen Bedingungen lückenlos erfüllen zu können. Und wer ist das? Richtig: Die Tabakindustrie, die Pharmaindustrie. Und wer profitiert davon, wenn das der Fall ist? Richtig: der Staat, der dann auf diese Produkte vermutlich dieselben Steuern erheben kann wie bei den Tabakprodukten. Voila. Ein Geniestreich.

Und genau diesen Punkt möchte Artikel 20 der Tabakproduktrichtlinie umsetzen. Ich möchte hier nicht zusätzlich noch den gesamten Text wiedergeben, wer sich dafür interessiert, wird hier fündig.

Diese Richtlinie wird ab dem 20. Mai 2016 zum Gesetz in Deutschland, wenn es bis dahin hierzulande kein entsprechend anders formuliertes Gesetz dafür gibt.

Nun, wer hat kein Interesse an einer Änderung? Genau, unsere Regierung.

Wer kann dagegen aufbegehren? Ich. Sie. Wir. Mit eben oben genannter Petition. Wir können die Verantwortlichen in der Regierung dazu bewegen, sich überhaupt damit befassen zu müssen, anstatt das Regelwerk einfach durchzuwinken.

Dazu gibt es allerdings ein paar nicht unerhebliche Stolpersteine: wie ich eingangs erwähnte, wende ich mich mit gemischten Gefühlen an Sie. Denn die Forderung sowie die Begründung der genannten Petition 61453 klingen albern, beinahe schon kindisch wie das Aufbegehren eines trotzigen Kindes. Als das möchte man den Dampfer wohl auch gerne sehen.

Es gab zum gleichen Thema bereits zwei weitere Petitionen mit wesentlich umfangreicherem, wesentlich informativerem Inhalt, sowohl was die Forderung als auch was die Begründung angeht. Diese wurden auch von namhaften Mitgliedern aus der „Dampferszene“ verfasst. Die aktuelle Petition ist von einem No-Name, der nicht einmal namentlich erwähnt wird. Der geschickte Schachzug: alle 3 Petitionen wurden ohne Begründung zu der einen Petition zusammengefasst, die offensichtlich die geringsten Erfolgsaussichten auf Mitzeichner hat. Es gibt auch keinen Hinweis auf die Inhalte der anderen beiden Petitionen. Ein Schelm, wer hier nichts Böses denkt – zum Beispiel, dass bewusst verhindert werden soll, dass dieser Vorstoß noch irgendwas bringt.

Und als wäre das nicht genug, ist der Zeitrahmen auch sehr eng gewählt: 50.000 Mitzeichner bis zum 20. Januar 2016 – sonst verpufft auch dieser Versuch wirkungslos. Während ich das hier schreibe, fehlen noch 18.188 Mitzeichner.

Ich kann Sie daher nur bitten: Selbst wenn Sie sich nicht wirklich für das Thema interessieren, selbst wenn Sie nicht davon ausgehen, dass es irgend etwas bringt – zeichnen Sie mit! Helfen Sie mit, dass süchtige Raucher auch weiterhin eine Möglichkeit haben, mittels der Dampfe gesünder zu leben, keinen widerlichen Gestank mehr zu verbreiten und die Gesundheit ihrer Umwelt nicht weiter zu belasten. Helfen Sie mit, die achtlos weggeworfenen Zigarettenkippen auf den Straßen zu reduzieren. Jeder Raucher, der stattdessen dampft, eliminiert zudem die Gefahr des Passivrauchens. Geben Sie den Rauchern eine reale Chance und helfen Sie mit, der Tabaklobby und dem Staat das widerliche Treiben zu erschweren, den Rauchern grinsend beim Sterben zuzusehen und dabei auch noch einen dicken Reibach zu machen.

Danke.

Verbraucherschutz – Keine Umsetzung von Artikel 20 Tabakproduktrichtlinie 2014/40/EU (elektronische Zigaretten) vom 07.10.2015

Dieser Blogeintrag

Posted by azido - 9. September 2015 - Allgemein
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..hätte locker in einen Tweet gepasst.

Aber was solls.

Es ist ein schmaler Grat zwischen fragen und betteln

Posted by azido - 22. August 2015 - Allgemein
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Hallo.

Gestern habe ich die Twittergemeinde mit einem Luxusproblem „konfrontiert“, das uns (als Familie) schon eine ganze Weile beschäftigt. Es ging darum, dass meine bessere Hälfte seit dem Besuch beim Neurologen wegen häufigem Kopfweh den Ratschlag mit sich herumträgt, sich mehr aktiv zu bewegen, um so eben weniger oft mit diesen Schmerzen geplagt zu werden. Jetzt will man sich ja aber nicht unbedingt ständig irgendwo alleine mit Joggen oder ähnlichem herumplagen, wenn der Partner zeitgleich zur Gewichtsregulierung sehr regelmäßig Fahrrad fährt. Da liegt es einfach nahe, dass man sich dem anschließt. Finden wir jedenfalls.

Das geht aber eben auch nur dann, wenn man ein Fahrrad besitzt, und zwar möglichst eines, das den Namen Fahrrad auch irgendwie verdient.

Klar, Sie hatte ein Fahrrad, das eigentlich ganz okay war soweit – für diesen Zweck. Aber wie es das Schicksal so will, musste ich auf mein altes Rad ausweichen, als das neue zur Inspektion war. Das bedeutete zeitgleich, dass Junior statt meines alten Fahrrades mit dem meiner Holden unterwegs sein musste. Jener aber, von pubertärem Denken geplagt, hatte irgendwie ein Problem mit der rosa Farbe des Lacks. In seinen Augen war das einfach nur peinlich für ihn, wenn er mit eben diesem Rad zum Handball sollte. Scheinbar wurde er dafür auch ausgelacht von seinen Sportsfreunden – wie Kids in dem Alter eben so sind. Junior ist wie alle pubertären Jungs recht sensibel, wenn es um die Wahrnehmung von fehlender Coolness seinerseits geht, und so kam es wohl, dass er das Rad beim Handballtraining eben nicht mit in die Halle genommen, sondern draussen vor der Halle stehen lassen hat. Unabgeschlossen, weil um das Schloß mitzunehmen muss man ja daran denken, das Schloß mitzunehmen. Keine leichte Aufgabe für so eine Hormonschleuder. Sie kennen das.

Da kam dann – Murphy lässt grüßen – jemand vorbei, dem es wohl nicht peinlich war, eine fremde bewegliche Sache mit rosa Lackierung in der Absicht an sich zu nehmen, um sich diese anzueignen. Und Zack, war das Rad meiner Frau weg.

Mein altes Rad ist übrigens für sie keine Option, da die Rahmenhöhe ihr sämtliche Möglichkeiten nimmt, unfallfrei aufzusteigen, abzusteigen oder an einer Ampel die nötige Wartezeit ohne Zwischenfälle zu überstehen. Das nur, falls diese Frage im Raum steht. Sie dürfen sie nun umwerfen.

Tja, dahin die Idee vom Radfahren. Doch Moment, ein Hoffnungsschimmer tat sich auf: unsere Nachbarin besaß ja noch ein Fahrrad, mit dem sie mindestens seit unserem Einzug keinen Zentimeter gefahren ist. Und sie bot an, es herzuschenken für diesen Zweck. Freude!

Die allerdings nur von kurzer Dauer war: der Lenker, eine metallgewordene Version eines derangierten Doppel-D-Büstenhalters, führte in sämtlichen Sitzpositionen nach 10 Minuten Fahrt zu eingeschlafenen Handballen. Für einen besseren Neigungswinkel desselben reichte die Länge der Brems- und Schaltzüge nicht aus. Kein Problem, denkt der Alte: kaufe ich eben einen neuen Lenker. Gesagt getan. Hat nur dem Problem der zu kurzen Züge auch keinen Abbruch getan. Und beim Versuch, das irgendwie so hinzukriegen, dass es doch noch passt, verabschiedete sich die Schaltung der vorderen Ritzel in die Menge der Bestandteile, die man üblicherweise in einem Überraschungsei zum Zusammenbau irgendeines Figürchens vorfindet. Den Rest erledigten verrostete Bremsen. Fazit: ein netter Gedanke, aber leider Schrott.

Eigentlich hilft an dieser Stelle wirklich nur noch ein neues Fahrrad. Das schüttelt eine Familie mit 2 Kindern und 1,5fachem Einkommen aber halt nicht einfach so aus dem Ärmel, ohne dafür an anderer, deutlich wichtigerer Stelle gravierende Einsparungen vorzunehmen. Auch dann nicht, wenn einem die Fernsehwerbung von Fahrrad.de suggeriert, dass man mit einem wundervoll geringen Betrag von gerade mal 229 Euro zum Besitzer eines passablen Rades wird.

Nachdem diese Werbung nun mindestens 20x auf mich einprasselte und die Frau mit jedem Mal ein deutlicheres „DAS wäre doch ein Fahrrad für mich! Das würde mir gefallen“ von sich gab, kam ich irgendwann an den Punkt zurück, an dem sie MIR ermöglichte, mein Traumrad zu bekommen – an die Sammelaktion, die sie dafür in die Wege leitete. Und daran, wie gut das geklappt hatte, wie viele Menschen die Idee super fanden und wie groß die Beteiligung war. Und ich fragte mich, warum das bei ihr anders sein sollte.

Ich war mir unsicher, ob ich die Großzügigkeit mancher Menschen überstrapaziere. Ob ich tatsächlich nochmal bei Twitter fragen möchte, ob jemand was dazu beisteuern würde. Nicht aus Angst vor jenen, die jede Gelegenheit nutzen, auf irgendjemanden oder irgendeiner Idee herumzuhacken, die in ihren Augen minderwertig ist. Die sind und waren mir schon immer egal, zumal sie kein Teil meines Lebens sind. Es war mehr so die Frage, ob ich die, die mir schon mal finanziell unter die Arme gegriffen haben, nochmal um eine Spende bitten möchte. Ja, ich habe ein Gewissen. Ich habe eine ganze Weile darüber nachgedacht und kam dann zu dem Ergebnis:

„warum eigentlich nicht? Fragen kostet nix.“

Und Sie beweisen mir in nur 2 Tagen, dass Sie nicht nur damit umgehen können, wenn jemand um Geld fragt. Sie beweisen mir auch, dass Sie für einen Zweck, der nicht zwingend ihrer Vorstellung von Hilfsbedürftigkeit entsprechen muss, trotzdem gerne geben. Weil Sie es können, weil Sie gerne eine Freude bereiten und vor allem, weil Sie es wollen. Keine 24 Stunden später ist das Geld für das Fahrrad zusammen – und ich bin mir sicher, niemand der Spender fühlte sich dazu genötigt, mitzumachen. Und keinem davon tut es irgendwie weh.

Darum an die ewigen Kritiker da draussen:

Es ist ein schmaler Grat zwischen fragen und betteln, das ist wahr.

Für mich liegt aber die Unterscheidung in einem ganz wichtigen Detail: ich habe niemanden dazu gedrängt, uns Geld zu geben. Ich habe gefragt, ich habe eine Möglichkeit der Beteiligung geschaffen und den Rest Ihnen überlassen. Ich habe kein Horrorszenario aufgezeichnet, keine unlösbare Situation dargestellt, mit der wir nur mit Ihrer Hilfe wieder klar kommen. Ich habe nicht an Ihr Mitleid appeliert. Stattdessen habe ich knapp umrissen, um was es geht, was wir gerne möchten und wie Sie dazu beitragen können – wenn Sie wollen.

Nichts daran erscheint mir falsch.

Vielleicht sollten wir ganz allgemein alle viel öfter fragen, wenn wir einen Wunsch hegen und ein bisschen weniger versuchen, alles auf eigene Faust zu erreichen. Und nicht jeden, der nach Hilfe fragt, als Schmarotzer betrachten.

Könnte helfen.

Die Trueffi möchte gerne ein neues Fahrrad

Posted by azido - 21. August 2015 - Allgemein
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Hallo, geneigte Zielgruppe,

es ist noch gar nicht so lange her, da habt Ihr gemeinsam mit meiner Frau dafür gesorgt, dass ich endlich ein vernünftiges Fahrrad bekomme, mit dem ich trainieren und meinen Speck loswerden kann. Nun sitze ich hier und überlege, ob Ihr das für meine Frau wohl auch schaffen könntet?

sicher denkt sich jetzt der Eine oder Andere: schon wieder sammeln für ein Fahrrad?! Was ist da los?

Nun, meine Frau hat zwar keinen Geburtstag und Weihnachten ist auch noch weit entfernt, aber nachdem der Arzt ihr zu mehr Bewegung geraten hat und Joggen nicht so erfüllend ist, würde sie nun, angespornt von meinem Erfolg, auch gerne mehr Fahrrad fahren.

Hätte sie auch gekonnt, wenn sich Junior nicht ihr Rad vor der Sporthalle klauen lassen hätte 🙁 Nun haben wir zwar auch eine nette Nachbarin, die ihr altes Rad für diesen guten Zweck an sie verschenkt hat – aber leider ist das ein sehr furchtbares Gefährt; Schaltung kaputt, Bremse mehr schlecht als recht, klappernd und grausam schmale Felgen. Kurzum: lieb gemeint, aber untauglich.

Nun läuft ja im Fernsehen gerade ständig die Werbung von Fahrrad.de für dieses Bike hier:

Fahrrad Trueffi

welches mit „nur“ 229.- Euro beworben wird. Sie hat sich spontan schockverliebt und ganz glänzende Augen bekommen bei dem Gedanken, dieses Rad geschenkt zu kriegen.

Nur leider haben wir beim besten Willen dieses Geld einfach nicht übrig. sad

Und da habe ich mir gedacht, da das bei meinem Rad damals so super geklappt hat (nochmals einen riesigen Dank an alle, die mitgemacht haben) – vielleicht möchtet Ihr mir auch helfen, meiner Trueffi diesen Wunsch zu erfüllen?

  • Wenn Du mitmachen willst, spende soviel Du möchtest. Aus Erfahrung mit der letzten Sammelaktion kann ich Dir versichern, das Geld kommt definitiv abzüglich einer kleinen Bearbeitungsgebühr von leetchi bei uns an.
  • Alle Bezahlungen sind sicher. Alles läuft transparent und nachvollziehbar ab.
  • Wenn Du Dich anonym beteiligen möchtest, ist gewährleistet, dass niemand ausser uns etwas von Deiner Spende erfährt.

Ich rechne nicht wirklich damit, dass die Resonanz diesmal wieder so riesig ausfällt, und das ist auch vollkommen okay für mich. Aber jeder Euro, der auf diese Weise zusammenkommt, bringt meine Trueffi dem Ziel näher, in Zukunft auch regelmäßig radfahren zu können und dabei ein brauchbares Fahrrad unter dem Hintern zu haben.. daher würde es mich sehr, sehr freuen, wenn Ihr mitmacht und/oder den Link zu diesem Beitrag fleissig verbreitet.. Danke <3

Hier der Link zum Mitmachen: Ein Fahrrad für Trueffi – ich bin dabei!

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