Hallo Zielgruppe.
Ich wende mich heute mit gemischten Gefühlen an all diejenigen unter Ihnen, die entweder selbst dampfen oder aber mithelfen wollen, weiterhin die Möglichkeit aufrecht zu erhalten, dass immer mehr Raucher den Ausstieg durch diese Ersatzhandlung schaffen.
Kurzfassung: Bitte unterzeichnen Sie folgende Petition:
Langfassung:
Die EU versucht schon seit dem ersten Aufkommen der sogenannten „E-Zigarette“, Wege und Möglichkeiten zu finden, diese entweder vom Markt zu verdrängen oder aber einen mindestens ebenso hohen finanziellen Gewinn damit zu erzielen wie mit herkömmlichen Zigaretten. Das ist Fakt, dazu weiter unten aber mehr.
Für die noch Unkundigen: „E-Zigaretten“ (ich nenne sie sehr ungern so, weil es nunmal keine Zigaretten sind und sie außer dem Inhalieren von Stoffen auch nichts mit der Zigarette gemein haben) ermöglichen eine Ersatzhandlung für diejenigen, die zuvor von Zigaretten abhängig waren. Der Vorgang ist ähnlich wie beim Rauchen: es wird etwas inhaliert, das unter Beigabe von Nikotin die Sucht nach eben diesem Stoff zufriedenstellt. Selbst ohne Nikotin wird die – psychisch antrainierte – Handlung, an etwas zu ziehen, etwas zu inhalieren und wieder auszustoßen, befriedigt. Dabei wird weder das Nikotin aus einer Tabakpflanze gewonnen, noch wird der inhalierte Dampf mittels einer Verbrennung erzeugt. Das ist insbesondere deshalb besonders hervorzuheben, weil damit ganz klar definiert werden kann – und auch soll – dass nichts von all dem irgendetwas mit Tabak zu tun hat.
Würden Sie behaupten, ein Asthmaspray wäre ein Tabakartikel? Sicherlich nicht. Nichts davon ist typisch für einen Tabakartikel. Das ist bei der Dampfe genauso, aber diverse Lobbies, die vom Raucher profitieren, hören nicht auf, einen Bezug zur Zigarette herstellen zu wollen. Mit Erfolg!
Die EU behandelt die E-Zigarette wie ein Tabakprodukt. Dabei beruft sie sich einzig darauf, dass der Inhalationsvorgang ein ähnlicher (!) ist wie bei einer Zigarette und eben Nikotin mit im Spiel ist. Ähnlich ist aber nicht gleich. Durch diesen „nachahmenden“ Vorgang findet jedoch die E-Zigarette in diese Richtlinie als „verwandtes Produkt“ Einzug.
Im Grunde geht es aber vor allem um eines: um Geld. Viel Geld. Verdammt viel Geld! Geld, das der Raucher durch Zigarettenkonsum in die Kassen der Tabakindustrien und in die Kassen des Staates spült. Sind Sie Raucher? Dann schauen Sie doch mal hier hinein:
So schröpft der Staat die Raucher
Um hier mal ansatzweise eine ungefähre Größenordnung der Summe zu nennen: 2014 wurden etwa 80.000.000 Zigaretten konsumiert. Und hier sprechen wir nur von den steuerlich erfassten Produkten.
Es wurden nun verschiedene Wege ausprobiert, die E-Zigarette verschwinden zu lassen – Horrorszenarien heraufbeschwört, wie angeblich super-gefährlich das Dampfen, die Technik, die Liquids sind. Alles kein Vergleich gegen die Gefahr, der Sie sich – und anderen – durch den „Genuss“ von Zigaretten aussetzen, daher recht erfolglos. Erzählen Sie mal einem Raucher, dass er sich mit den Zigaretten umbringt. Der guckt kurz betroffen und zündet sich die nächste Kippe an. Obwohl der sich über 4000 hochgefährliche Stoffe pro Zigarette in die Lungen pfeift, von denen er Schätzungsweise nur die drei aufzählen kann, die als Pflichtangabe auf der Packung vermerkt werden müssen. Wer das hinter sich gebracht und damit aufgehört hat, lässt sich von den angeblichen Gefahren einer Dampfe erst Recht nicht abschrecken. Schon gar nicht, wenn all die Versuche und Studien, die die Gefährlichkeit untermauern sollen, nichts, aber auch wirklich gar nichts mit dem tatsächlichen, üblichen Dampfverhalten zu tun haben. Googeln Sie mal „Popcornlunge“ – das ist der neueste Streich der Panikindustrie.
Als nächstes versuchte man, die Dampfe bzw. das Liquid als Arzneimittelprodukt zu deklarieren. Naheliegend, wo doch viele Dampfer berichten, dass sie durch den Umstieg aufs Dampfen von der Zigarette loskommen. Blöd nur, dass von einer Dampfe, die Nikotin verabreicht, nun mal keine medizinisch heilende Wirkung ausgeht und somit die Argumentation vom hauseigenen Bürokratieterror zerrieben wird, der eine solche Wirkung nun mal von etwas verlangt, das sich Arzneimittel schimpfen möchte.
Da bleibt als letzter Ansatz nur noch, den Vertrieb und die Herstellung der Produkte rund um das Dampfen so kaputtzuregulieren, dass der Otto-Normal-Vertreiber dieser Produkte sich überhaupt nicht mehr leisten kann, all die Auflagen zu erfüllen, die der Handel damit künftig mit sich bringen soll. Und Zack, kann nur noch derjenige Liquids und Geräte vertreiben, der das nötige Kleingeld dazu hat, die in der Richtlinie festgeschriebenen Bedingungen lückenlos erfüllen zu können. Und wer ist das? Richtig: Die Tabakindustrie, die Pharmaindustrie. Und wer profitiert davon, wenn das der Fall ist? Richtig: der Staat, der dann auf diese Produkte vermutlich dieselben Steuern erheben kann wie bei den Tabakprodukten. Voila. Ein Geniestreich.
Und genau diesen Punkt möchte Artikel 20 der Tabakproduktrichtlinie umsetzen. Ich möchte hier nicht zusätzlich noch den gesamten Text wiedergeben, wer sich dafür interessiert, wird hier fündig.
Diese Richtlinie wird ab dem 20. Mai 2016 zum Gesetz in Deutschland, wenn es bis dahin hierzulande kein entsprechend anders formuliertes Gesetz dafür gibt.
Nun, wer hat kein Interesse an einer Änderung? Genau, unsere Regierung.
Wer kann dagegen aufbegehren? Ich. Sie. Wir. Mit eben oben genannter Petition. Wir können die Verantwortlichen in der Regierung dazu bewegen, sich überhaupt damit befassen zu müssen, anstatt das Regelwerk einfach durchzuwinken.
Dazu gibt es allerdings ein paar nicht unerhebliche Stolpersteine: wie ich eingangs erwähnte, wende ich mich mit gemischten Gefühlen an Sie. Denn die Forderung sowie die Begründung der genannten Petition 61453 klingen albern, beinahe schon kindisch wie das Aufbegehren eines trotzigen Kindes. Als das möchte man den Dampfer wohl auch gerne sehen.
Es gab zum gleichen Thema bereits zwei weitere Petitionen mit wesentlich umfangreicherem, wesentlich informativerem Inhalt, sowohl was die Forderung als auch was die Begründung angeht. Diese wurden auch von namhaften Mitgliedern aus der „Dampferszene“ verfasst. Die aktuelle Petition ist von einem No-Name, der nicht einmal namentlich erwähnt wird. Der geschickte Schachzug: alle 3 Petitionen wurden ohne Begründung zu der einen Petition zusammengefasst, die offensichtlich die geringsten Erfolgsaussichten auf Mitzeichner hat. Es gibt auch keinen Hinweis auf die Inhalte der anderen beiden Petitionen. Ein Schelm, wer hier nichts Böses denkt – zum Beispiel, dass bewusst verhindert werden soll, dass dieser Vorstoß noch irgendwas bringt.
Und als wäre das nicht genug, ist der Zeitrahmen auch sehr eng gewählt: 50.000 Mitzeichner bis zum 20. Januar 2016 – sonst verpufft auch dieser Versuch wirkungslos. Während ich das hier schreibe, fehlen noch 18.188 Mitzeichner.
Ich kann Sie daher nur bitten: Selbst wenn Sie sich nicht wirklich für das Thema interessieren, selbst wenn Sie nicht davon ausgehen, dass es irgend etwas bringt – zeichnen Sie mit! Helfen Sie mit, dass süchtige Raucher auch weiterhin eine Möglichkeit haben, mittels der Dampfe gesünder zu leben, keinen widerlichen Gestank mehr zu verbreiten und die Gesundheit ihrer Umwelt nicht weiter zu belasten. Helfen Sie mit, die achtlos weggeworfenen Zigarettenkippen auf den Straßen zu reduzieren. Jeder Raucher, der stattdessen dampft, eliminiert zudem die Gefahr des Passivrauchens. Geben Sie den Rauchern eine reale Chance und helfen Sie mit, der Tabaklobby und dem Staat das widerliche Treiben zu erschweren, den Rauchern grinsend beim Sterben zuzusehen und dabei auch noch einen dicken Reibach zu machen.
Danke.